Ritterpusch`s Referenzen für die Gemälde in dieser Ausstellung reichen von schönen altgriechischen Statuen und Cowboys, die ein vergangenes Männlichkeits- und Schönheitsstandards symbolisieren, bis hin zu verführerischen Frauen, die ebenso vergangene Ideale darstellen können.
In einigen seiner Werke stellt Ritterpusch weibliche Figuren dar, die mehr als reine Sexualität und Anziehung erzeugen. Der Künstler erforscht die Komplexität der vielschichtigen menschlichen Persönlichkeit - beim Betrachten dieser Porträts kann man sich in eine unbequeme Lage versetzen und mit heiklen Gefühlen konfrontiert werden. Ritterpusch interessiert sich für Personen, die paradoxerweise sowohl verletzlich als auch selbstbewusst sind, und untersucht die Art und Weise, wie sie von den Betrachtenden wahrgenommen werden.
Die Gemälde lassen uns eine persönliche, intime Verbindung mit der dargestellten Figur entwickeln und erlauben uns, über unsere eigenen Gefühle nachzudenken. Es geht um ein Spiel von Anstößigkeit und Anziehung, um individuelle Verdrängung und grenzenloses Begehren. Nicht die Gefühle, die in den Gesichtern der Abgebildeten zu finden sind, sind wichtig, sondern das Spiel der Gefühle, das der Betrachtende bei der Auseinandersetzung mit den Werken erfährt. So entsteht eine Dualität zwischen Körperlichkeit und Geist, Selbstreflexion und Objektivität.
Auch hinter den Titeln stecken versteckte Botschaften: von "Try Asking Someone Who Cares" bis "Most Of Me Is All I Have To Give" - ist das pure Ironie oder reine Aufrichtigkeit?